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Spieltheoretische Semantik: Die spieltheoretische Semantik ist ein Zweig der formalen Semantik, der die Bedeutung der Sprache mithilfe der Spieltheorie modelliert. Sie basiert auf der Idee, dass die Bedeutung eines Satzes dadurch bestimmt wird, wie er in einem Dialog zwischen zwei Sprechern verwendet werden würde. Einer der einflussreichsten Vertreter ist Jaakko Hintikka. Siehe auch J. Hintikka, Semantik, Spieltheorie, Bedeutung, Satzbedeutung, Dialog.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Jaakko Hintikka über Spieltheoretische Semantik – Lexikon der Argumente

II 25
Def Spieltheoretische Semantik/Game-theoretical semantics/GTS/Schreibweise/Hintikka: Hier wird die Wahrheit eines Satzes S in einem Modell M erklärt als die Existenz einer Gewinnstrategie in einem Spiel der Verifikation (semantisches Spiel G(S)).
Ich: bin der Verifizierer
Natur/Opponent: ist der Falsifizierer.
II 26
Regeln:
(G.E) Wenn das Spiel den Satz (Ex)S[x] erreicht hat und M, wähle ich ein Individuum, z.B. b aus dem Bereich do/(M) von W. Dann wird das Spiel fortgesetzt im Hinblick auf S 8b] und M.
(G.U.) Genauso, außer dass hier die Natur das Individuum b auswählt.
(G.v) G(S1 v S2) (gespielt in M) beginnt mit meiner Wahl vo Si(i = 1 oder 2) Der Rest des Spiels ist G(Si) (gespielt im selben Modell M).
(G.&) Genauso, außer dass die Natur Si auswählt.
(G.~) G(~S) ist wie G(S) außer dass die Regeln der zwei Spieler (Ich und Natur) ausgetauscht wurden.
(G.K.) Wenn das Spiel den Satz {b}KS und das Modell (Mögliche Welt) M0 erreicht hat, wählt die Natur eine epistemische b-Alternative M1 zu M0. Das Spiel wird fortgesetzt im Hinblick auf S und M1.
Spieltheoretische Semantik/GTS/Hintikka: Mit der Spieltheoretischen Semantik kann die Semantik für verzweigte Formeln wie (4.6.) explizit ausgeführt werden. Sie zeigen die informationale Unabhängigkeit auf.
In (4.6) sind die Schritte, die mit „(Ex) und ([b] K“ verknüpft sind, ohne das Wissen des anderen Schrittes gemacht worden.
Allgemein: Jeder Schritt ist mit einer Informationsmenge verknüpft, die jene anderen Schritte enthält, die der Spieler kennt, wenn er den Schritt macht.
Ordnung: Daher muss die Struktur der Operatoren eines Satzes nicht immer überhaupt teilweise geordnet sein. ((s) D.h. die Reihenfolge von (Ex) und „weiß“ kann beliebig sein.)
II 27
Spieltheoretische Semantik/informationale Unabhängigkeit/Hintikka: Die Spieltheoretische Semantik zeigt, wie auch andere Grundbegriffe einer Sprache unabhängig von epistemischen Operatoren sein können.
Bsp Ein atomares Prädikat A(x) oder ein Name kann in M unabhängig von einem epistemischen Operator, z.B. „weiß“ bewertet werden. ((s) „b weiß, dass x rennt“ (aber nicht, dass es Paul ist, obwohl x = Paul).
Lösung/Hintikka: Da in der Gewinnstrategie die aktualen Referenten zugeschrieben werden müssen, greifen Ausdrücke wie:
A(x) / {b} K) und
A / {b} K
tatsächlich die aktualen Referenten in M0 heraus.
>Semantik
, >Spieltheorie, >Modelle, >Modelltheorie, vgl. >Dialogische Logik.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989

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